Pilzticker Sachsen 56:
Funde vom 29.03.2017 - 31.05.2017



Pilzticker Sachsen 56




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Exklusiv: Peter Rohlands Pilztouren




Aue/Zschorlau: Lodernde Parade der Feuerpilze im Erzgebirge


Foto: Ein beeindruckendes Motiv gibt dieser "Feierpilz", hochdeutsch"Feuerpilz, ab, wie man die Flockis wegen ihres lodernden Rottones volkstümlich im Erzgebirge nennt.

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Hermann schreibt am 31. Mai 2017:

"Glückauf lieber Heinz-Wilhelm,

nachdem ich vor einer  Woche nur drei kleine Flockis und einen Schwarzblauenden Röhrling gefunden hatte, war meine heutige Ausbeute im trockenen Erzgebirgswald bei Aue und Zschorlau richtig gut: Ich konnte etwa 2 Kilo Flockenstielige Hexenröhrlinge (erzgebirgisch: "Feierpilze", hochdeutsch "Feuerpilze") einsacken. Auch ein Schwarzblauender Röhrling war dabei.

Viele Grüße aus dem Erzgebirge, Hermann"

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Foto: Ein weiteres schönes Exemplar fand Hermann mit diesem Flocki im besten Alter.


Foto: Die wohlschmeckenden Schwarzblauenden Röhrlinge wie dieser zählen zu den Kleinen Röhrlingen. (3 Fotos © Hermann)




Hohenstein-Ernstthal: Die Flockis lassen auf eine zeitige Röhrlingssaison hoffen


Foto: So ein schöner Flockenstieliger Hexenröhrling - und keinen Pilzkorb oder Pilzbeutel für den Transport dabei. Manchmal meint es das Schicksal nicht gut mit uns Pilzfreunden. (Foto © Torsten)

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Torsten schreibt am 29. Mai 2017:

»Hallo liebe Pilzfreunde,

trotz großer Trockenheit fand ich beim Sonntagsspaziergang in einem lichtdurchfluteten Buchenwald bei Hohenstein-Ernstthal einige Flockenstielige Hexenröhrlinge. Da ich weder Korb noch Messer dabei hatte, blieben alle Exemplare stehen. Der Fund lässt aber auf eine gute und zeitige Röhrlingssaison hoffen, vorrausgesetzt, es kommt etwas Regen bis zum Waldboden runter.

Viele Grüße Torsten«

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Leipziger Süden: Maipilze, Schlehenrötlinge und die Entdeckung eines neuen Morchelreviers


Foto: Links Blassbraune Schlehenrötlinge und Schildrötlinge, in der Mitte Speisemorcheln und Käppchenmorcheln, rechts Maipilze, von denen hier nur der bescheidene Rest von vorher knapp zwei Kilo zu sehen ist. Die meisten wurden verschenkt. Ein Pilzgang am Samstagabend und ein nachfolgender am Sonntagmittag trug mir ein schönes Ernteresultat ein. (Foto © p-p-s.com)

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Leipzig, 29./30. April 2017:

Hallo liebe Pilzfreunde,

bereits am Dienstag, 25. April, hatte ich eine schöne Ernte von Schlehen- und Schildrötlingen im Leipziger Süden. Da ich sie radikal abgeerntet hatte, war ich allenfalls noch auf spärlichen Nachwuchs eingestellt.

Doch meine spontane Tour am Samstagabend während der Sportschau, was leere Straßen und Parks garantiert, war wider Erwarten erfreulich: Es gab eine überraschend üppige Nachlese.

Sonntag gegen 11 Uhr wollte ich eigentlich einen Spaziergang machen. Die Anfahrt ins Grüne nutzte ich zu einem Fahrradstop an einem Eschenwäldchen, was prompt zur Entdeckung zweier prächtiger Speisemorcheln führte.

Das genauere Hinsehen trug mir ein neues Speisemorchel-Revier ein, das ich hier schon lange erhofft hatte. Ich war jedoch jedes Jahr entweder zum falschen Zeitpunkt da oder mit dem Rad einfach zu schnell vorbeigefahren.

Das halbe Dutzend Speisemorcheln wuchs mit erstklassigen Maipilzen um die Wette, die letztlich knapp 2 Kilo ergaben und die ich großenteils verschenkte. Als Dritte schalteten sich noch reichlich Käppchenmorcheln ein, von denen mehrere Dutzend bereits vertrocknet oder verdorben waren. Acht landeten aber noch im Stoffbeutel.

Insgesamt ein schöner Pilztanz in den Mai!

(hwb)




Reichenbach/Vogtland: Auch die Rehbraunen Dachpilze geben sich schon die Ehre


Foto: Auch die Rehbraunen Dachpilze zählen zu den frühen Pilzen im Jahr, vor allem, wenn sie wärmebegünstigt in kompostähnlichem Milieu wachsen können. Sie zersetzen totes organisches Substrat - wie in Antjes Fall Holzstreu von den Meerschweinchen.


Antje schreibt am 17. April 2017:

»Hallo,

vorhin habe ich bei uns im Garten in einer »Kompostecke« - vor allem sind dort Holzstreu aus dem Meerschweinchenstall, Laub und alte Äste gelagert - eine ganze Gesellschaft teils büschelig wachsender Rehbrauner Dachpilze entdeckt.

Wir wohnen im Vogtland bei Reichenbach.

Viele Grüße Antje«


Foto: Wie bei dem liegenden Pilz recht gut zu sehen, stehen die Lamellen der Rehbraunen Dachpilze frei, berühren also nicht den Stiel. Zum Sologericht taugen sie wenig, machen sich aber im Mischpilzgericht ausgezeichnet. In Antjes Fall würde sich also das Einfrieren und Warten bis zur hohen Pilzzeit im Sommer oder Herbst durchaus lohnen. (2 Fotos © Antje)

Leipzig: Nicht eine einzige Made - meine beste Maipilz-Ernte überhaupt

Leipzig, 16./17. April 2017:

Liebe Pilzfreunde,

gestern und heute war bei mir, eingebunden in zwei Osterspaziergänge, die Maipilz-Einfuhr.

Alle Nester meiner vier Stellen waren unentdeckt geblieben. Ich erntete sie dieses Jahr deutlich kleiner als sonst, weil sie aufgrund des kühlen Wetters nur wenig gewachsen waren. Dennoch kamen 1,1 Kilo zusammen.

Die Kühle hatte aber auch ihren Vorteil: Ich fand nicht eine einzige Made, jeder einzelne Pilz war tadellos. Das habe ich noch nie gehabt!

Es gab die erste Portion, in wenig Butter und durchwachsenem Speck bei kleiner Flamme gut 20 Minuten gebraten, mit Sahne abgelöscht und frischem Majoran bestreut, zu »Hähnchensteaks Korsika« und Rosmarinkartoffeln aus dem Ofen. Himm-lisch!

Portion zwei und drei habe ich verschenkt, Portion vier wartet bis morgen auf mich.

(hwb)


Leipzig: Die jungen Maipilze stehen prächtig in Ringen und Reihen

Leipzig, 14. April 2017:

Liebe Pilzfreunde,

ich fand gestern, am Gründonnerstag, am südöstlichen Stadtrand von Leipzig vier meiner fünf besten Maipilz-Plätze mit erfreulichem Anblick vor.

Hexenringe und Reihen mit insgesamt rund 100 jungen Pilzen zwischen zwei und vier Zentimetern im Durchmesser standen in vielversprechender Formation am Wegrand und im saftigen Frühlingsgras.

Die Größten gab's bereits zum heutigen Karfreitag-Mittagessen. Die Kleinen habe ich, sofern am Wegrand, abgedeckt, sie dürfen voraussichtlich noch bis zum Ostersonntag nachwachsen. Dann ist Haupternte. Tägliche Inspektion ist selbstverständlich. (hwb)

Coswig: Udo, verschenk bitte Deinen Pilzschatz nicht!


Foto: Es sind beste Spitzmorcheln, an die sich Udo nicht herantraut. Vielleicht können wir ihn doch noch überzeugen, sie zu probieren... (Foto © Udo B.)


Udo schreibt am 12. April 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

auch bei mir im Garten in Coswig bei Dresden wachsen dank Rindenmulch die Morcheln, was auch immer es für welche sind. Leider traue ich mich nicht an sie ran. Ich habe davon null Ahnung.

Aber sehr schön zu sehen, dass es langsam wieder losgeht.

In Freude auf ein pilzreiches Jahr, Udo B. aus Coswig«

Hallo Udo,

das sind Spitzmorcheln, die zu den köstlichsten Pilzen überhaupt zählen. Verschenk sie nicht!

Sie gehören in Butter (nicht in Öl!) auf mittlerer Flamme gebraten, mit Sahne abgelöscht und darin geköchelt. Kein Salz und Pfeffer! Insgesamt sind sie ca. 20 Minuten lang zu erhitzen (roh lösen sie heftige Magen-Darm-Probleme aus). Auf Salzkartoffeln sind sie dann eine Wucht!

Also, ran an die Morcheln!

Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm

Udo antwortet am 15. April 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

habe sie gegessen, sie waren einfach nur köstlich. Hätte ich nicht gedacht! Danke Dir für die Tipps. Ab jetzt gibt es neue Pilze auf meinem Sammelzettel.

In diesem Sinne Frohe Ostern und viele Pilze in dieser Saison!

Gruß Udo«

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Im Vogtland haben es die Maipilze dieses Jahr überaus eilig


Foto: Die Maipilze sind da! Überpünktlich, denn üblicherweise erscheinen sie um den 23. April herum, der der Tag des Heiligen Georg ist (Maipilze hießen deshalb früher Tricholoma georgii). Es ist ein typisches Foto, denn so wie hier verstecken sie sich nur zu gerne im hohen Gras. (Foto © Christian Olsson*)

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Christian schreibt am 8. April 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

an meinem sonnenverwohnten Standort sind eilfertig bereits die Maipilze da! Ich konnte heute ein kleines Körbchen voll ernten. Sie waren ausgewachsen, sehr knackig, kaum madig und lecker.

Liebe Grüße, Christian Olsson«

*Christian Olsson ist Pilzsachverständiger im Vogtlandkreis


Ein edler Fund von Frühlingspilzen auf engstem Raum im Leipziger Auewald


Foto: Ein sehr seltener wie auch schöner Pilz ist der Leuchtende Prachtbecherling, der im Frühjahr auf kalkreichem Boden im Mischwald wächst. Nur in Ausnahmefällen kann er einen Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern haben, in der Regel misst er nicht mehr als sechs Zentimeter.

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Johannes schreibt am 29. März 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

anbei einige schöne Funde von meinem heutigen Spaziergang im Auewald: Leuchtender Prachtbecherling (Caloscypha fulgens), Speisemorchel (Morchella esculenta) und eine junge Käppchenmorchel (Morchella semilibera).

Der Fundort im Süden des Leipziger Auwaldes mit allen drei Arten hatte keine zwei Quadratmeter Durchmesser. Als Begleiter standen Eschen und Birken auf kalkhaltigem Boden. Ich denke, die Frühlingspilze sind zwei Wochen früher dran als vergangenes Jahr.

Liebe Grüße, Johannes«


2 Fotos: Zusammen mit dem Leuchtenden Prachtbecherling standen Speisemorcheln wie auf dem Foto links und Käppchenmorcheln wie die junge auf dem Foto rechts auf engstem Raum. (3 Fotos © Johannes)

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