Pilzticker RP 17 (Rheinland-Pfalz 17):
Funde vom 18.09.2014 - 01.11.2014



Pilzticker RP 17




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In den Wäldern des Kuhbergs wachsen beste Speisepilze in schönster Pracht

Mit Fotos von Margit Lindemann


Foto: Wer will schon glauben, dass diese üppige Ernte bester Pilze auf den 1. November datiert. Die wärmebegünstigten Wälder an der Nahe halten in diesen Tagen noch manche Überraschung für nimmermüde Pilzsammler bereit.


Margit und Olli schreiben am 1. November 2014:

"Viele Grüße, Heinz Wilhelm, von Margit und Olli aus den Wäldern des Kuhberges von Bad Kreuznach.

Heute Nachmittag besuchten wir unsere alten Pilzgebiete in den herrlichen Wäldern an der Nahe.

In einem Rotbuchenwald fanden wir massenweise leckere junge Semmelstoppelpilze.


Foto: Die Semmelstroppelpilze heller Farbe lieben offenbar den Nährboden unter Rotbuchen. Sie sind schmackhafte Speisepilze, die zur Freude von Margit und Olli bis in den November hinein wachsen.

Pilzticker RP 17




Das tiefe Laub der Buchen ist offenbar der ideale Nährboden für Trompetenpfifferlinge. Wir erkannten das an ihrer beachtlichen Hutgröße von bis zu 8,5 cm Durchmesser und einer Höhe von 10- 12 cm. Diese Pilze lassen sich auch besser putzen als ihre Geschwister aus dem Fichtenwald, weil sie erstens größer sind als jene und zudem von Nadeln verschont bleiben.


Foto: Es wuselt und wimmelt und knäult im Rotbuchenlaub. Und es sind Gelbstielige Trompetenpfifferlinge mit der von Olli beschriebenen beachtlichen Hutgröße. Sie sind ihm und Margit aus guten Gründen lieber als ihre Geschwister aus dem Nadelwald.


Erstaunlicherweise entdeckten wir auch hin und wieder kleine Kolonien von Pfifferlingen - und das im November! Sogar im Esskastanienwald fanden wir Trompetenpfifferlinge und Semmelstoppelpilze.


Foto: Selbst Pfifferlinge hält der vorletzte Monat des Jahres noch bereit. Neben guten Bodenbedingungen scheint das Wetter nicht nur für diese Art in diesem Jahr besonders günstig zu sein.


Am Wegesrand entdeckte ich zu meiner Freude sogar noch einen tadellosen Steinpilz und dazu mehrere Rotfußröhrlinge. In einem kleinen Tannenwald stieß Margit auf eine junge Krause Glucke. Solch eine Vielfalt unversehrter bester Speisepilze Anfang November!

Einige unserer Funde hat Margit wieder für den Pilzticker abgelichtet. Sie wünscht allen Pilzfreunden viel Freude beim Anschauen.

Alles Gute von Margit und Olli aus dem Nahe- Land"

(4 Fotos © Margit Lindemann)

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Herbstliche Pilzvielfalt im Binger Stadtwald

Holger schreibt am 27. Oktober 2014;

"Auf einer herrlichen Herbstwanderung durch den Binger Stadtwald hatte ich zahlreiche mykologische Begegnungen.

Bereits am Wegesrand zwischen alten Pferdeäpfeln der Glockendüngerling in vielen Büscheln und bemerkenswerterweise der Violette Lacktrichterling ca. 50 Meter vom Waldrand entfernt auf einer Weide.

Iim Wald dominieren die Nebelkappen*, die massenhaft in teilweise imposanten Hexenringen fruchten, außerdem prägen Flaschenstäubling, Fuchsiger Trichterling, Violetter Rötelritterling sowie Fliegenpilz das Waldbild.

Ebenfalls gesehen: Anistrichterling, Grauer Lärchenröhrling, Goldröhrling, Semmelstoppelpilze, Grauer Wulstling, Anisegerling, Schwefelritterlinge, Grünblättriger Schwefelkopf, Herbstlorchel, Spindeliger Rübling und viele mehr.

Gesammelt habe ich nichts und ich möchte ermutigen, die Pilze nicht nur als Beute zu betrachten, die man kiloweise dem Wald entreißt, sondern mit Respekt und im Bewusstsein ihrer unverzichtbaren Stellung in der Biosphäre.

Pilzige Grüße!" 

* Beachtliche Unverträglichkeitsrate (teils heftige Magen-Darm-Probleme)

Rot = Giftig

Blau = Ungenießbar

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Soonwald: Massen von Trompetenpfifferlingen, schöne feste Flaschenstäublinge und ältere Herrschaften von Semmelstoppeln


Margit und Olli schreiben am 26. Oktober 2014:

"Sei herzlich gegrüßt Heinz-Wilhelm, vom Naheland-Pilzsuchteam Margit und Olli.

Bei unserer gestrigen Samstags-Pilztour im Soonwald stießen wir in einem Fichtenwald auf wahre Massen von Trompetenfifferlingen. Es waren derart große Mengen, dass ich mir einen "Pilzvollernter" herbeiwünschte. Es war uns fast unmöglich, aufrecht zu gehen, denn immer wieder zeigten sich neue, teils sehr kräftige Trompetenpfifferlinge, die wir auf keinen Fall zurücklassen wollten. Siehe dazu das Foto rechts mit unserer Ausbeute.

Natürlich versuchten wir auch Margits Lieblingsfotomotive, die Steinpilze, zu finden. Es blieb aber beim Wunsch. Stattdessen fanden wir einige Birkenpilze und auch Goldröhrlinge. Hin und wieder kreuzten auch Kolonien von jungen, weißfleischigen Flaschenbovisten unsere Wege, die natürlich ebenfalls ihren berechtigten Platz in den Pilzkörben fanden.



Foto: Sie wachsen derzeit wie wild: Trompetenpfifferlinge. Geschmacklich sind sie nicht gerade die Riesen, die sie auf diesem Foto darstellen. Doch in Suppen und Soßen machen sie sich ausgezeichnet.

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Margit entdeckte zwischen dem Aufmarsch der Trompetenpfifferlinge ihren letzten Fichtenreizker und noch fünf Samtige Pfifferlinge. Hier und da wuchsen auch noch die vom Leipziger Pilzexperten Peter Rohland beschriebenen Buckeltäublinge im satten Moos von Nadelwäldern. Wegen ihres belanglosen Geschmacks ließen wir sie aber stehen.


Foto: Die Birkenpilze ersetzen im Soonwald zur Zeit die Steinpilze. Noch ist nicht sicher, ob sich Letztere noch zu einem letzten Schub aufraffen.

Zum Abschluss unseres dreistündigen Pilz-Such-und-Find'-Ganges entdeckte ich noch erntereife Semmelstoppelpilze. Sie sehen zwar teilweise urig aus, schmecken aber bei guter Zubereitung äußerst delikat.

Margit hat wieder ihre Fotoausrüstung dabei gehabt, um auch anderen Pilzsammlern unsere Funde im Pilzticker-RP präsentieren zu können.

Bis zum nächsten Mal sagen wir Tschüss - und allen viel Glück beim Pilze finden.

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Foto: Ein älterer Semmelstoppelpilz mit langen Stacheln. Ihre hier sichtbare Länge könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Pilz bereits leicht bitterlich ist. Das muss aber nicht sein, auch alte Exemplare können anstandslos schmecken. (4 Fotos © Margit Lindemann)

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Soonwald: Prachtexemplare von Samtigen Pfifferlingen und Anisegerlingen - und auch die Steinpilze sind da


Foto: Anisegerlinge sind ausgezeichnete Speisepilze. Hier stehen sie in einer Pracht da, wie man es sich nur wünschen kann. Seit Wochen wachsen sie im Soonwald und den Wäldern an der Nahe zuverlässig.

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Margit und Olli schreiben am 18. Oktober 2014:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

wir waren heute das erste Mal nach unserem Badeurlaub in der Südtürkei wieder auf "Pilzpirsch" im Soonwald unterwegs.

Im Nadelwald fanden wir - wie schon vor sechs Wochen - relativ viele Anisegerlinge und auch hin und wieder einen Maronenröhrling. In einem sonnendurchfluteten Eichenwald standen einige Prachtexemplare von Samtigen Pfifferlingen. Am Rande eines Fichtenwaldes entdeckten wir büschelweise Trompetenpfifferlinge. Erfreulicherweise ist für üppigen Nachwuchs gesorgt, denn junge wachsen in Scharen heran.


Foto: Die Gelbstieligen Trompetenpfifferlinge bevölkern derzeit in Massen den Boden im Nadelwald.


Die Steinpilze finden sich zur Zeit eher seltener, vielleicht kommt es da auch auf die Gegend an, denn wir haben, da wir eine Zeitlang abwesend waren, noch keine Vergleichsmöglichkeit. Hin und wieder fanden wir auch noch eine Ziegenlippe.

Alles in allem war es ein gelungener Einstand in unsere Herbstsaison. Margit knipste wie gewohnt auch noch einige Bilder für den Pilzticker und wünscht den Pilzfreunden viel Spaß beim Anschauen. 


Foto: Die Samtigen Pfifferlinge präsentieren sich im hohen Oktober in üppiger Größe.


Abschließend noch einige Worte zu Pilzen in der Türkei. Im unserem Urlaub hatten wir uns selbstverständlich bei Einheimischen nach Pilzfunden in den dortigen Wäldern erkundigt.

Ein Pilzsammler erklärte mir, dass man nach einem ergiebigen Regenguss in den Wäldern Kappadokiens, in der Nähe des Taurusgebirges, nach etwa zwei bis drei Tagen gelbe Pilze finden würde. Welche er damit meinte, verstand ich zwar nicht, aber ich tippe auf Pfifferlinge, denn die wachsen in der Türkei.

In Deutschland erzählte mir eine türkische Pilzsammlerin aus Bad Kreuznach, dass sie in Antalya schon Pfifferlinge gefunden habe.

Alles Gute von Olli und Margit"

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Foto: Ein schönes herbstliches Erntemotiv von Pilzen zeigt uns hier Margit. Steinpilze, Pfifferlinge, Anisegerlinge und Trompetenpfifferlinge im satten Moos. Nicht wenige Pilzsammler träumen in diesen Tagen von solch einem sehenswerten Fund. (4 Fotos © Margit Lindemann)


Vorderer Westerwald: Eine Pfifferlingsparade im dichten Stangenholz


Foto: Samtige Pfifferlinge (die zwei linken), Echter Pfifferling (Mitte) und zwei Amethystpfifferlinge (rechts)

Pilzticker RP 17


Dietmar schreibt am 18. September 2014:

"Hallo miteinander, 

gestern hatte ich das seltene Erlebnis, eine Pfifferlingsstelle zu entdecken, in der offenbar bisher nicht gesammelt wurde.

Ich fand vor allem den Samtigen Pfifferling, der meist nicht einmal eine Größe von 1-2 Zentimetern Hutdurchmesser erreicht, weil er vorzeitig von sammelwütigen "Pilzkennern" geerntet wurde. Außerdem standen sehr schöne wurmfreie Amethystpfifferlinge und Echte Pfifferlinge in stattlicher Größe.


Auf dem ersten Bild (oben) sind alle drei Arten zu sehen. Von links, Hut- und Unterseite sind der Samtige, dann der Echte und die zwei rechts sind die Amethystpfifferlinge mit mehr oder weniger starker Färbung. Diese Art wächst oftmals an Wegrändern unter Brombeergestrüpp oder im halbhohen Gras. Hier wird er oft sehr groß. Mein größter dieser Funde wog 238 Gramm und war gut genießbar.


Das Bild rechts zeigt einen 3 Zentimeter großen Amethystpfifferling (links). Dies ist die Größe, bei der man nur zugreifen sollte, wenn noch weitere stehen und sie auch noch stehen wenn man geht! Rechts ein halbierter Samtiger Pfifferling mit einem schönen Durchmesser von 5 Zentimetern, auch hier aufgrund seines Rückgangs immer etwas stehen lassen. 


Das Bild links zeigt die Pracht voll ausgereifter Echter Pfifferlinge. Die drei großen sind zwischen 11 und 13 Zentimeter hoch und haben einen Durchmesser von 6 bis 9 Zentimetern.

Fundort war im Vorderen Westerwald, B49, zehn Meter neben dem völlig leergesammelten lichten Buchenhochwald in einer sehr dichten Buchenaufforstung von cirka drei Metern Höhe. Die für alle Sammler wohl zu dicht schien. Vom Rand aus war kein einziger Pfifferling zu sehen, drei Meter innerhalb standen sie dicht an dicht.

So war mein cirka ein Kilo fassender Korb nach 20 Minuten voll. Mehr sammele ich ohnehin nicht. Das hat natürlich Spaß gemacht. Der einzige Nachteil war, dass ich ausgeschaut habe wie einmal durch den Fleischwolf gedreht. Und trotz Permethrin in der Kleidung fand ich drei Zecken an mir. 

Ich hoffe, keine inhaltlichen Fehler gemacht zu haben, Euch informiert, unterhalten und vielleicht ein wenig weitergeholfen zu haben. 

Bis bald und viel Erfolg, Didi"


(3 Fotos © Dietmar)

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